ROM 2008

2. Mai 2008, Freitag

 

Um 17:40 Uhr startet mein Flieger der Air Berlin nach Rom. Wie immer vor Reisen bin ich viel zu frueh mit den Vorbereitungen fertig, obwohl ich fuer die Packerei immer Ewigkeiten brauche, und fahre auch dementsprechend fruehzeitig zum Nuernberger Flughafen. Dort angekommen parke ich mein Auto auf P7, einem offenen Urlauberparkplatz, der ab 8 Tagen Standzeit ein verguenstigtes Ticket anbietet.

 

Am Schalter der Air Berlin angekommen kann ich auch sofort mein Gepaeck abgeben, es gab noch keine Schlange. Jetzt heisst es warten und Leute beobachten, noch eine Kleinigkeit essen.

 

Dann, um 16:55 Uhr durften wir in den Flieger klettern, der gut gefuellt war mit Touristen und einigen Italienern. Der Start erfolgte puenktlich um 17:40 Uhr und ich hatte keinerlei Probleme mit dem Druck und genoss den Ausblick ueber die fast wolkenfreien Alpen, schneebedeckten Gipfel, den Gardasee, die Poebene und schon waren wir am roemischen Flughafen Fiumicino, der direkt am Tyrrhenischen Meer liegt, weshalb wir auch noch eine Landeschleife ueber’s Wasser zogen. Ein sehr langer Strand und viele Villen sind unter uns zu erkennen. Es war also ein angenehmer kurzer Flug und auch mein einziges aufgegebenes Gepaeckstueck liess nicht allzu lange auf sich warten als wir kurz nach 19 Uhr in Fiumicino aufschlugen. Mit am Gepaeckband wartet eine rassige Italienerin im Trainingsanzug, natuerlich bauchfrei. Braungebrannt, lange dunkle Haare, huebsches Gesicht: aber sowas von eingebildet, dass man es ihr schon von Weitem vom Gesicht ablesen kann.

 

Der Flughafen ist ziemlich gross, aber der Weg zum Bahnhof im Flughafen war gut ausgeschildert, so dass ich sofort ein Ticket fuer den Leonardo Express fuer 11 EUR erstanden habe. Dieser Zug faehrt Non-Stop nach Rom zum Hauptbahnhof Termini. Es gab keine aufdringlichen Taxifahrer oder Hotelvermittler im Flughafen und auch spaeter nicht am Bahnhof, vor denen ich vorher mehrfach  gewarnt wurde.

 

Puenktlich um 20:06 Uhr fuhr ich also im modernen Zugabteil mit separater Kofferablage nach Rom. Leider wurde es zwischenzeitlich bereits dunkel und ich konnte nur noch ein paar Palmen und suedlaendische Pinien betrachten. So langsam kommt das Urlaubsgefuehl.

 

Neben mir sitzt eine kleine Italienerin, die konstant in ihr Mobiltelefon quasselt. Kaum ist sie beim Ciao angelangt, nach zwei Sekunden Bedenkpause wird der oder die Naechste angerufen. Alle muessen mithoeren, die wenigsten verstehen wahrscheinlich etwas.

 

Die Stazione Termini ist relativ gross und ich habe den Bahnhof linker Hand verlassen, um beinahe beim ersten Schritt auf die Strasse von einem Rollerfahrer erfasst zu werden. Diese kennen sich aber anscheinend mit Touristen aus und der Zweiradfahrer laechelte mir nur freundlich zu und liess mich mit meinem Roll-Koffer scheppernd die Strassenseite wechseln.

 

Am Strassenrand ist ein Roller an den anderen geparkt, so eng, dass man sich nur wundert, wie die Leute ihre Fahrzeuge wieder aus den Reihen befreien koennen. Natuerlich habe ich waehrend meines Rom-Aufenthaltes viele Bilder italienischer Fortbewegungsmittel geschossen, weil mich diese und ihre Fahrer eben so fasziniert haben.

 

Einige Querstrassen vom Bahnhof entfernt liegt mein Hotel in einer verkehrsberuhigten Strasse mit zwei Lokalen und mehreren Hotels. Meines hatte ich per Internet ausgesucht und gebucht. Es liegt im fuenften Stock eines ziemlich ramponierten Wohnhauses und nennt sich Domus Mea. Die Farbe platzt von den Waenden im Treppenaufgang ab, alles ist ziemlich heruntergekommen. Der urige Aufzug ist ein im vergitterten Kaefig haengender Kasten, in den gerade mal drei sehr schlanke Menschen reinpassen, und er sieht nicht sehr Vertrauen erweckend aus.

 

Ich werde nett empfangen, mir wird mein Zimmer gezeigt und ich bin doch etwas erschrocken, weil es nur aus so 10 qm, einem Bett, einem Schrank, einem Minitisch und einem Stuhl und – natuerlich – aus einem TV (immerhin mit deutschem ZDF und oesterreichischem VOX Empfang) besteht. Zwischen den Moebelstuecken kann man sich gerade noch umdrehen. Und das Bad, das anscheinend ein Noteinbau war, ist etwas angeschmuddelt, das Wasser, das aus der Dusche troepfelt, muss man sich eben einteilen. Ausser einer halben Rolle Klopapier gibt es noch drei fast leere Rollen, wobei ich die ehrenvolle Aufgabe habe diese endlich ihrem Zweck zuzufuehren. Aber, auch bei dem horrenden Preis fuer diese Qualitaet – man ist halt in Rom, und damit muss frau leben.

                                                                                                        

Von der Strasse herauf schallt lautes Gelaechter, man merkt die suedlaendische Lebensfreude.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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