ROM 2008

4. Mai 2008, Sonntag

 

Na, das faengt schon gut an. Die Fruehstuecksmaschinerie ist kaputt. Kein Kaffee, ewiges Rumhantieren an den Automaten. Bis die gute Frau auf die Idee kam, ihren auf dem Boden stehenden Wasserkocher anzuschmeissen, hatte ich mein von gestern etwas trockenes Broetchen zu Ende gemuemmelt und habe die traurige Szene verlassen. Die mir hinterher gerufenen Scusi Scusi halfen da auch nicht viel.

 

10 Uhr und ich bin schon wieder muede. Ich habe heute mit der Besichtigung des Forum Romanum begonnen und gluecklicherweise auch schon die Karten fuer Kolosseum und Palatium mit erstanden. Um diese Zeit war noch nicht viel los und ich konnte mich stundenlang mit meinem Reisefuehrer in der Hand mit den einzelnen Tempelchen, Haeusern, Kirchen dieses alten Rom beschaeftigen. Hier wird bereits seit dem 18. Jahrhundert ausgebuddelt und man ist noch nicht fertig damit.

 

Anscheinend ist man hierzulande doch noch heisseres Wetter gewohnt. Die Roemerinnen und Roemer tragen immer noch Jacken und langaermelige  Kleidung. Mir ist die jetzt gerade noch ertraegliche Hitze schon genug.

 

Mein Mittagessen besteht aus einem Apfel. Die Beine und der Ruecken schmerzen auch wieder. Die Pflastertreterei hat es wirklich in sich.

 

Nach dem Forum Romanum bin ich zum Kolosseum mit seinen Menschenmassen rueber gelaufen und war heilfroh, meine Eintrittskarte bereits besessen zu haben. Sonst haette ich wohl so eine Stunde Anstehen vor mir gehabt. Das Kolosseum selbst fand ich allerdings etwas enttaeuschend. Ich hatte es mir groesser vorgestellt und es sind auch keine Sitzplaetze mehr auszumachen.

 

Danach wieder zum Palatinum, einem grossen Gebiet mit vielen alten Wohnhaeusern und staendigen Ausgrabungsarbeiten.

 

13:45 Uhr: Zur Abrundung bin ich noch halb um den nebenan liegenden Circus Maximus gelaufen, der heutzutage mit Joggern und Sonnenhungrigen gefuellt ist.

 

Ueber den Tiber bin ich wieder in Trastevere und gehe in das erstbeste Restaurant, das mir ueber den Weg laeuft, so hungrig bin ich. Leider war das eine Nummer zu fein. Deshalb gab’s nur Rindfleisch nach roemischer Art mit Rukkola mit den Weissbrotscheiben, die sowieso auf den Tisch gestellt werden. Der gute Mann brachte natuerlich eine Literflasche Mineralwasser an, die ich mir so auf die Schnelle hinter die Binde kippen musste. Irgendein scharfes Gewuerz, das der Koch anscheinend nur auf einem Millimeter statt auf dem ganzen Gericht verteilt hat, nahm mir fast den Atem als ich das Fleisch verzehrte, und die Traenen kullerten beinahe aus den Augen.

 

Der Garten des Restaurants fuellt sich langsam und die Italiener, die anwesend sind, sehen aus wie kleine Mafiosi...

 

16:30 Nach dieser Staerkung durchquere ich mal schnell ganz Rom und besorge mir die Eintrittskarte fuer die Galeria Borghese. Am Dienstag um 13 Uhr muss ich am Museum auf der Matte stehen, sonst werde ich nicht mehr hineingelassen.

 

Der Aufstieg zum Park Borghese ist heftig. Es geht nur bergauf wenn man das Ganze von der Spanischen Treppe aus in Angriff nimmt. Die Spanische Treppe selbst, naja. Voller Menschen und in meiner Vorstellung war sie wieder mal imposanter als in Wirklichkeit. Immerhin habe ich ein weiteres kostenloses oeffentliches WC entdeckt, das nach dem pikanten Mittagessen dringend aufgesucht werden musste.

 

Auf dem Heimweg habe ich im Park Borghese noch eine zeitlang einige Boccia-Spieler beobachtet, was sehr amuesant war. Fast kamen sich die aelteren Herren in die Haare wegen einiger Millimeter, die die Kugel eines Spielers vielleicht doch naeher als die eines Mitspielers lag.

 

Daheim angekommen wurde zuerst der Sonnenbrand auf meinen Fuessen behandelt, der mir noch einige Tage zu schaffen machte. Als Abendessen gab’s die restliche Wurst vom gestrigen Tag und Obst.

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht´s!

 

 

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