Donnerstag, 20. Januar 2011   

 

 
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Am Vormittag sind wir die paar Kilometer zur Marjane gelaufen. Als wir an einem gerade installierten nagelneuen Blitzgerät der Verkehrspolizei vorbeikommen, sagt man uns, dass es gerade aus Deutschland eingetroffen ist.

Wir kaufen Fleisch und Obst und verhandeln dann mit einem inoffiziellen kleinen Taxi, dessen Chauffeur 10 EUR für die Heimfahrt wollte. Wir haben ihn dann auf 5 EUR gedrückt. Bevor er abfuhr hielt er allerdings noch an der Tankstelle, um dort für 3 EUR zu tanken, weil der Angestellte uns noch mal fragen sollte, wo wir eigentlich hin wollten… Dieser hat's dann verstanden, wir aber mussten den Fahrer während der Fahrt ständig unseren Weg beschreiben. Angekommen am Ziel fängt er wieder mit 6 EUR an, aber 5 waren nun mal ausgemacht für die 5 km...

Nachmittags wieder Abhängen und Lesen am Pool, Kaffee trinken und - HEISS duschen. Das erste Mal in diesem Land eine wirklich heiße Dusche. Es war ein Hochgenuss.

Heute kam ein alter VW-Bus aus Görlitz an mit zwei jungen Reisenden. Ist doch nicht nur altes Gemüse unterwegs...

Nachdem wir morgen weiter wollen, tausche ich noch ein altes deutschsprachiges Buch gegen das einzige englische im Büchertauschkorb ein.

 

 

 

 

Freitag, 21. Januar 2011

                                                                 

 
Fahrtzeit in Stunden                                6,06

gefahrene Kilometer                               291

durchschnittliche Geschwindigkeit        47,6

maximale Geschwindigkeit                    65,5

Höhe in Meter                                          781

 

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6 Uhr - der Wecker klingelt.

Frühstück:

Baguette, Käse, Gurken, Tomaten 

Unser Weg führt Richtung Fes aus Marrakech hinaus und somit auch an der Metro vorbei. Diese schauen wir uns auch mal von innen an und kaufen den nächsten Proviant ein. Unter anderem Seeteufel.

Auf dem Metroparkplatz füllt Oli noch mal Getriebeöl auf, aber es fehlt jetzt immer weniger, anscheinend verstopft das vorhandene Loch zunehmend.

Mittagessen:
Vorspeise: Erdbeeren
Hauptspeise: Seeteufel, Reis
Nachspeise: Kiwi, Banane

Nach dem Mittagsmahl (sehr schmackhafter Seeteufel, frisch von Oli ausgenommen) neben der Straße, hält der Schweizer mit seinem Landrover vor uns, den wir in Sete kurz getroffen hatten. Er ist tatsächlich in Mauretanien bei der Rallye beim Begleitfahrzeug mitgefahren und hat mitverfolgt, wie die liegengebliebenen Fahrzeuge geborgen und deren Fahrer mitgenommen wurden.

Auf unserer Route sind zwar ab und an Polizeikontrollen, aber Richtung Norden reicht ein langsames Durchfahren ohne Stopp.

Zu Abend stehen wir etwa 200 km vor Fes, die Gegend ist sehr dicht besiedelt. Man findet kaum Gelegenheit sich dezent zu stellen. Wir fahren an einer Kehre einfach von der Straße runter und stellen uns hinter einen Baum, denn die Dunkelheit lässt nicht lange auf sich warten. Die Kälte auch nicht.

Abendessen:

Fischsuppe, Brot (sonst oft Rindersteak oder frischer Eintopf)

 

 

 

 

 

Samstag, 22. Januar 2011

                                                                 

 
Fahrtzeit in Stunden                                4,30

gefahrene Kilometer                               203

durchschnittliche Geschwindigkeit        45,8

maximale Geschwindigkeit                    70,5

Höhe in Meter                                          455

Höhe maximal heute                               1691

 

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Wir hören früh bereits Bagger und große Gerätschaften anrollen. Bauarbeiten auf der Straße sind im Gange. Auch der Graben wir neu aufgeschüttet und wir sehen schon unsere Felle davon schwimmen, dass wir wieder auf demselben Weg wie gestern herunter, wieder auf die Straße hinauf fahren können. Puh, die Männer waren so nett und haben die Auffahrt ausgelassen, keine Panik also.

Beim Vorbeifahren an den Arbeitern möchte wieder jeder eine Zigarette schnorren, aber leider...

Wir fahren durch den Zedernwald bei Ifrane und stellen uns dort zum Mittagessen (restliche Fischsuppe) in den Wald. Es herrscht eine verzauberte Atmosphäre in dem etwa 1600 m hohen Wald. In Ifrane selbst ist diesmal kein Schnee. Dafür viele neue Häuser, auch viele Villen, die wie bei uns mit Ziegeln gedeckt sind, und man könnte meinen, daheim zu sein. Viel Polizei ist unterwegs und alles macht einen sehr aufgeräumten und sauberen Eindruck.

Es sind noch rund 80 km bis Fes. Oli hat vor, bis Larache wieder auf kleinen Sträßchen zu fahren, ich würde dem alten Hano ja lieber die größeren, richtig ausgebauten Wege gönnen. Bis jetzt hat er ja so tapfer durchgehalten. Mal sehn, was da so kommt.

In Fes finden wir gleich den "Diamant Vert" Campingplatz, von dem wir vor zwei Jahren wieder geflüchtet waren, weil er damals unter Wasser stand. 30 DH pro Person, 20 DH für den LKW. Viele Camper sind nicht vor Ort, das Wetter ist auch nicht berauschend, es nieselt und ist kühl. Auch die Sanitäranlagen lassen zu wünschen übrig.

Im Anschluss an den Campingplatz wird allerdings ein riesiges Freibad mit vielen Spielmöglichkeiten für Kinder renoviert und angebaut. Auch Bungalows kann man anscheinend anmieten. Ein kleines Café, in das hauptsächlich Einheimische gehen, ist die einzige Möglichkeit, sein Geld auszugeben. Allerdings ist in so etwa einem Kilometer Entfernung bereits ein Supermarkt.

Wir schmeißen abends unsere ausgekochten Knochen in die Büsche und hören bald darauf das knackende Kaugeräusch eines Campingplatz-Hundes beim Abendmahl. Also haben wir wieder eine gute Tat begangen.

 

 

 

Sonntag, 23. Januar 2011

 
 


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Früh wollten wir mit dem Bus in die Stadt fahren. Auf dem Weg zur Haltestelle hat sich uns sofort ein sehr gut deutsch sprechender Fremdenführer an die Fersen geheftet. Er ist extra wegen uns angereist, weil der Besitzer ihm Bescheid gesagt hätte, dass wir in die Stadt wollten. Ich hatte dem guten Mann aber gestern Abend klar gemacht, dass wir selbstständig in die Stadt gelangen wollten. Trotz seines guten Zuredens und der Hartnäckigkeit haben wir ihm also einen Korb gegeben. Sofort hat er seinen Frust an zwei kleinen Jungs ausgelassen, die er beschimpft hat, weil sie mitten auf der Straße spielten.

Leider war der Bus dann auch noch einige Minuten zu früh dran und ist uns geradewegs vor der Nase weggefahren. Also stellten wir uns mal an die Bushaltestelle, die genau gegenüber des Campingplatz-Eingangs liegt und warteten, denn es würde ja wohl nicht der einzige Bus gewesen sein. Nachdem einige Frühsportler mit ihren Autos aus dem am Campingplatz liegenden Park wegfuhren, hielt ein Auto neben uns und ein Vater mit seinem Sohn fragten uns, ob wir in die Stadt wollten. Natürlich wollten wir.

Er hat sich gefreut, sich mit uns unterhalten zu können, denn sein Bruder arbeitet in Deutschland nahe der französischen Grenze, und nebenbei hat er ein bisschen was über die Stadt erzählt. Wir haben uns wiederum gefreut, dass er uns genau vor dem Königspalast rausgelassen hat.

Wir sind durch einen Teil der Medina gelaufen und einmal um das Gelände des Königspalastes herum, das doch ziemlich weitläufig ist. Oli muss natürlich unbedingt vor den Augen der Wachsoldaten eine königliche Apfelsine von den am Straßenrand stehenden Bäumen klauen. Glücklich ist er damit allerdings nicht geworden, denn natürlich waren die noch nicht reif.

Dann waren wir schon so schlapp, dass wir den Rest der Medina einfach sausen lassen wollten, haben das andere Viertel dann aber doch noch gefunden und noch Brot (wollte mir doch einer glatt den Touristenpreis abknöpfen) und Datteln eingekauft. Außerdem haben wir für 4 EUR Lammspieß, Reis und Pommes an einem kleinen Imbiss gegessen.

Nachdem es später Nachmittag wurde, es ziemlich warm war und wir einfach nicht mehr laufen wollten, haben wir uns vergeblich nach einem Taxi umgesehen. Alle Taxis, die vorbeifuhren waren bereits besetzt und wirklich keines frei und auf Kundenfang. Also sind wir eine Hauptstraße kilometerweit den ganzen Berg hinaufgelaufen, schon ziemlich fertig mit der Welt. In der oberen neueren Stadt angekommen, endlich ein Taxi.

Der Taxifahrer fährt uns für nur 4 EUR bis zum Campingplatz! Und wir haben uns die Beine kurz gelaufen...

Abends sind wir hundemüde und müssen erstmal den Wasserhaushalt wieder regulieren. Unterwegs war mal wieder nirgends ein WC zu entdecken, weshalb ich es dummerweise tunlichst vermieden hatte, viel zu trinken. Männer haben hier natürlich keinerlei Probleme...