Dienstag, 21. Dezember 2010

                                                                 

Fahrtzeit in Stunden                                3,59

gefahrene Kilometer                               141,69

Höhe in Meter                                          9

 

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Karten

 

Da wir nun doch noch Zeit erübrigen können und uns bis zur Fähre nicht abhetzen müssen wollen wir uns heute den Pont du Gard ansehen. 15 EUR kostet der Parkplatz, dafür kann man dann stundenlang in den dort angelegten Gärten und am Pont entlang spazieren. Zu dieser Jahreszeit und wegen des Nieselregens sind auch kaum Touristen unterwegs. Ist schon mächtig groß das Aquädukt. Leider durften wir nicht auf die oberste Etage, da diese nur in den Sommermonaten geöffnet wird, von wegen Rutschgefahr und Ähnlichem.

Wir fahren noch weiter bis Sete, wo unser Schiff ablegen wird. Da es in und um Sete herum keinen Campingplatz zu geben scheint, verirren wir uns zwischen einige Camping-Mobile, die mitten in der Stadt zwischen Schrottautos und ausrangierten Wohnmobilen einen Stellplatz gesucht haben. Es ist ein ziemlich ungemütlicher Ort, eingekeilt zwischen zwei Straßen, überall Pfützen vom ständigen Regen. Wir ziehen sogar die Treppe ein, weil wir niemand einladen wollen, an unsere Tür zu klopfen.

Man kommt sich fast vor wie in einer Sozialwohnungssiedlung mit lauter "abgestürzten" Nachbarn. Wahrscheinlich muss man auch mal unter diesen Umständen übernachtet haben, wir fühlen uns auf alle Fälle ziemlich unwohl. Deshalb verstehen wir es auch nicht, warum zwischen diesen Wracks ganz normale Wohnmobil-Touristen stehen, und dann auch noch für mehrere Tage, wie es scheint. Das Wetter trägt wohl seinen Teil dazu bei, unseren Eindruck noch zu verfinstern.

Das einzige Highlight hier waren die Graffiti an der gegenüber liegenden Hausfassade, die von professioneller Qualität sind.

 

 

 

 

 
Mittwoch, 22. Dezember 2010

                                                                 

Fahrtzeit in Stunden                                < 1

gefahrene Kilometer                               4,82

Höhe in Meter                                          5

 

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Karten

 

Am Morgen nach einer eher ungemütlichen Nacht mache ich mich auf um andere Camper zu fragen, wo man denn hier Trinkwasser auffüllen könnte. Tatsächlich finde ich zwei ältere Herren, die sich über ihre gesammelten Reiseerfahrungen unterhalten. Irgendwann unterbreche ich dann doch den Redefluss und der eine beschreibt mir in gebrochenem Deutsch die Strecke zu einem LKW-Parkplatz, wo es auch Wasser geben soll.

Wir fahren zum Supermarkt um die Ecke, kaufen leckere Sachen und frühstücken erst einmal auf dem dortigen Parkplatz. Danach finden wir auf der Suche nach Wasser einen kleinen Waschsalon, in den wir sofort mit der bereits angefallenen Schmutzwäsche einfallen.

Den LKW-Platz finden wir aufs erste Mal nicht, weil ich wahrscheinlich nicht richtig zugehört hatte. Etwas weiter von Sete entfernt entlang der Küste haben wir es dann bei einer Tankstelle versucht. Die hübsche dunkelhäutige Kassiererin, die, wie gewöhnlich an Tankstellen in Frankreich, in einem kleinen Hüttchen ihr Dasein fristete, hat zuerst verneint, dann gefragt, wie viel Wasser wir denn bräuchten - ich soll aber niemandem erzählen, dass sie Wasser abgegeben hätte, da das strengstens verboten sei.

Hocherfreut kam ich mit unseren Kanistern angetrottet und habe mir netterweise in ihrem Häuschen Wasser nehmen dürfen, während sie vor meinen Augen vor ihrer geöffneten Kasse sitzend die Kunden abkassierte. Es wurden auch einige Liter mehr genehmigt als vorher ausgemacht, und so hatte ich dann immerhin vier von unseren sechs 5 l Kanistern befüllt und wir konnten wieder etwas beruhigter weiterfahren, denn das Wasser war langsam knapp geworden. Unseren großen Wassertank hatten wir ja daheim noch nicht aufgefüllt, da es viel zu kalt war und sofort alles eingefroren wäre.

Anschließend haben wir uns noch einmal auf die Suche nach dem LKW-Parkplatz gemacht und - siehe da - wir hatten nur eine Abzweigung übersehen. Dort gab es tatsächlich das erwähnte Wasserhäuschen mit Toiletten und es gab auch schon einen Camper, der gerade seinen 500 l Wassertank per Hand auffüllen musste. 500 Liter!! Auf Nachfrage meinte der französische Besitzer, die Menge sei notwendig wegen der Toilette an Bord.

Bei uns sind es nur 130 l (Wasser), die wir mit Hilfe von Kanistern und gekrümmtem Trichter in den Hano einfüllen. Das kostet Zeit und war bei heftigem Regen auch nicht sehr angenehm, schon weil wir danach patschnass waren.

Wir bleiben für die Nacht auf dem Platz stehen. Bei Einbruch der Dunkelheit füllt sich der Platz sehr schnell mit ankommenden Lastern, die sich mit erstaunlichen und sehr knappen Einparkmanövern rund um uns herum stellen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass wir uns den Ärger eines LKW-Fahrers zuziehen könnten, weil wir mit unserem kleinen Mockel einen ganzen LKW-Platz blockiert haben. Es ist trotz allem eine angenehm ruhige Nacht.