Sonntag, 26. Dezember 2010

 

 

 

 

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Die Nacht war ruhig, und da heute Sonntag ist, ist auch der Berufsverkehr auf der nahe gelegenen Hauptverkehrsstraße am Morgen nicht so stark zu hören. Es war uns nur zu warm. Wir schätzen, dass es wohl so um die 15° C haben könnte.

Nach dem Frühstück gehen wir gegen 10:30 Uhr den Berg hoch zum Mausoleum und zum Tour Hassan. Es sind von der Marjane wohl so 2 km, die sich gelohnt haben, denn das Mausoleum ist sehr schön. Vor dem Gelände stehen zwei Wachposten hoch zu Ross, einer auf einem stolzen Araber sitzend. Das Mausoleum ist innen sehr prächtig, mit sehr schönem schwarzem Marmor. Das Gelände vor dem Mausoleum besteht aus den Ruinen einer alten Moschee, deren Säulen noch halbwegs vorhanden sind. Und dann gibt es eben noch den Turm Hassan, in dem jetzt die Tauben nisten. Dahinter befindet sich noch ein Garten, der aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Des Öfteren wird man mit ein paar deutschen Floskeln angesprochen, wenn die Einheimischen bemerkt haben, mit welcher Sprache man sich unterhält.

Außer uns gab es noch einen ganzen Tross Diplomaten, die an diesem Tag mit Kind und Kegel die Ruhestätte von Hassan besichtigt haben. Diese kamen natürlich nicht zu Fuß, sondern wurden in großen Diplomatenautos mit Chauffeur hierher gebracht.

Nachmittags wird es sehr schwül nach dem nächtlichen Regen. Wir sehen uns die Medina an mit vielen Schnickschnack-Ständen; ein öffentliches WC wurde gesichtet, was allerdings die männliche Bevölkerung nicht davon abhält, ihre Notdurft gleich an der Stadtmauer zu erledigen und was man auch riechen kann.

Die Verkäufer hier sind überhaupt nicht aufdringlich, man wird nicht ständig angesprochen und es will einem niemand unbedingt etwas verkaufen. Und es ist schon erstaunlich, was noch alles verkauft wird und in welchem Zustand. Nachdem wir an etlichen Fischständen entlanggelaufen waren, haben wir uns in unserem Lieblingssupermarkt dann für den Abend unter anderem ein Stück Hai gekauft. Ist nur zu empfehlen!!

Wir verbringen unsere zweite Nacht auf dem Marjane-Parkplatz und es beginnt wieder zu regnen.

Übrigens ist hier nicht sonderlich viel vom keuschen Islam zu bemerken. Es stehen einige Autos nicht weit von unserem Hano entfernt, in dem sich Pärchen in unmissverständlicher Weise miteinander beschäftigen... Mein ganzes bisheriges Weltbild stürzt zusammen :-)

 

 

 

 
Montag, 27. Dezember 2010

                                                                      

gefahrene Kilometer                               29           

 

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Wir stehen um 6 Uhr bei Regen und Nebel auf, später kommt die Sonne durch und wir treffen um 9:30 Uhr vor der Mauretanischen Botschaft (29 km von Marjane entfernt) ein. Durch einen Parkwächter werden wir in die Reihe der entlang der Straße parkenden Autos eingewiesen. Circa 20 Personen stehen schon vor der Botschaftstür und jemand verteilt Formulare, die dann eifrig von allen ausgefüllt werden. Menschen aller Hautfarben und Nationalitäten wollen unbedingt nach Mauretanien. Als die Tür zum Schalter dann endlich geöffnet wird, gibt es ein Gerangel und jeder drängt nur noch in das kleine Vorzimmer. Der Beamte hat allerdings die Ruhe weg. Als dann noch jemand mit dem ganzen Arm durch das Loch in der Fensterscheibe durchlangen will, platzt dem Mann der Kragen. Er kommt heraus, putzt alle erst mal zusammen und schickt sie wieder auf die Straße, wo dann eine ordentliche Schlange eingehalten werden soll. Na ja, einigermaßen hat es dann auch geklappt und wir sind relativ schnell an der Reihe, um unsere Pässe abzugeben. Zwei Einreisevisa kosten 680 Dirham. Obwohl ich noch mal nachgefragt habe, hatte ich mich dann doch verhört, als es um die Zeit für die Rückgabe der Pässe geht. Ich nahm an, am gleichen Tag um 14 Uhr, wurde allerdings ziemlich schnell eines Besseren belehrt. Am nächsten Tag um 14 Uhr soll es soweit sein. Das bedeutet noch einmal eine Nacht in Rabat verbringen.

Wir lassen also unseren Hano da wo er steht und machen uns auf den Weg Richtung Innenstadt, finden ein nettes Café, wo man gemütlich auf der Terrasse sitzen und seinen Kaffee oder Tee trinken kann (zusammen 3 EUR inklusive Trinkgeld). Nach einigem Suchen finden wir dann auch noch einen Supermarkt und kaufen Brot und für mich Tabletten gegen beginnende Halsschmerzen.

Die Nacht verbringen wir für 3 Dirham, die der Parkwächter einsammelt, vor der Botschaft.

 

 

 

Dienstag, 28. Dezember 2010

                                                                 

 
Fahrtzeit in Stunden                                5,5

gefahrene Kilometer                               382,1

durchschnittliche Geschwindigkeit        65,1

maximale Geschwindigkeit                    81,7

Höhe in Meter                                          480

 

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Früh haben wir das Botschaftsviertel unsicher gemacht und uns die einzelnen mehr oder weniger prächtigen Diplomatenhäuser angesehen. Danach wurde noch etwas für das Mittagessen und die Weiterfahrt eingekauft.

Nachdem wir früh noch Zeit hatten, habe ich mich der Wäschepflege hingegeben. Letztendlich hatten wir überall im LKW Unterwäsche und T-Shirts auf der Wäscheleine hängen. Das Schmuddelwasser wurde zusammen mit dem restlichen Abwasser aus dem Abwassertank in ein Loch mitten in der Straße gekippt, wo wir den Abwasserkanal vermutet haben.

Von unseren Mittagessensresten (Hühnerbrust) hat dann auch noch eine Botschaftsviertelkatze profitiert. Natürlich ist sie uns nicht mehr vom Auto gewichen und hat unmissverständliche Missfallenslaute von sich gegeben, als es irgendwann keinen Nachschub mehr gab.

Um Punkt 14 Uhr standen wir wieder vor der Pforte der Botschaft mit all den anderen erwartungsvollen Reisenden. Trotz des erneuten Gerangels sind wir relativ schnell an unsere Pässe gekommen und stellen fest, dass die Einreise nach Mauretanien für einen dreißigtägigen Aufenthalt am 2. Januar 2011 stattfinden soll. Wir hatten ja auf dem Antragsformular nichts angegeben, in der Hoffnung, dass schon ein angemessenes Einreisedatum eingetragen würde. Von der Zeit her scheint es ganz gut kalkuliert zu sein, wenn man den ganzen Weg an der Küste entlang bedenkt, den wir bis nach Mauretanien noch zurücklegen müssen.

Wir sind dann sofort los gedüst, haben uns winkender Weise von den noch Wartenden verabschiedet und sind auf die Autobahn Richtung Süden gefahren. Bis 140 km vor Agadir haben wir die wunderschöne neue Autobahn genossen, sind noch von Karlsruher Botschaftsmitstreitern überholt worden und haben dann um 20:30 Uhr den Tag auf einer sehr leeren Autobahnraststätte beschlossen.

Bis zum Schlafplatz wurden wir auch von einem wunderschönen Sonnenuntergang in allen Rotschattierungen begleitet und es kam so ganz langsam die richtige Urlaubsstimmung auf.