Dienstag, 3. Februar 2009

 

Kilometerstand: 94824

Durchschnittsgeschwindigkeit: 43,1

maximale Geschwindigkeit: 85,9

gefahrene Kilometer: 283,86

Fahrtzeit: 6,34

Höhe: 1476

Temperatur: in + / out +5

 

Bilder Link

 

Karte

 

An diesem Morgen gibt es dann Nachfragen von den Franzosen, was denn da gestern repariert wurde und dass man ja früher auch mal Mechaniker gewesen sei.

 

Ein Welpe kommt des Weges und bleibt nach einigen Streicheleinheiten beharrlich vor unserer Tür sitzen, bis ein Angestellter des Campingplatzes ihn etwas rüde vertreibt. Na, mitnehmen wollten wir ihn sowieso nicht unbedingt. Also wurde nur die Mutter mit altem Brot gefüttert und alle waren wieder zufrieden.

 

Nachdem wir noch eine Zeit lang den täglichen Ritualen der Wohnmobilbesitzer (ständiges Ausleeren und Säubern der Toilette, Auffüllen des Wassertanks, Säuberungsarbeiten innen und außen am Fahrzeug) zugesehen haben, verlassen wir den Platz mit Ziel Todhra-Schlucht. Auf der R703 wird die Schlucht immer enger und die Felsen so hoch, dass man Schwierigkeiten hat noch das obere Ende zu erkennen. Seltsamerweise begegnen uns hier keinerlei Camper und wir sind alleine mit den paar Verkaufsständen am Straßenrand und gelegentlichen Sammeltaxis.

 

Kurze Zeit später wissen wir, warum. Die Straße ist kaputt und auf der Umleitung ist mit einem normalen Campingmobil kein Durchkommen mehr. Das tut uns fast leid für die Zurückgebliebenen, denn der restliche Weg gehört uns alleine, ist wunderschön und kein Auto außer dem unseren stört die Idylle. In den Dörfern, die wir durchfahren, werden wir begrüßt wie Außerirdische, alle winken freundlich und staunen. Anscheinend ist es schon eine Zeit lang her, dass hier ein LKW gefahren ist.

 

Das hat sich natürlich auch auf die zahlreichen Campingplätze, die es hier in der Ecke gibt, ausgewirkt. Alles erscheint etwas heruntergekommen und verlassen. 

 

Wir biegen nach Ait-Hani rechts Richtung Rich ab, denn die Strecke Richtung Imilchil würde uns wieder hoch in die Berge führen. Die Straße ist einwandfrei, gut asphaltiert, was aber in der Know-how Karte nicht vermerkt ist.

 

Zum Mittagessen machen wir an der Straße halt und merken bald, dass wir nicht alleine sind. Eine junge Berberfrau beobachtet uns vom über uns liegenden Hang aus. Als wir mit dem Essen fertig sind, kommt sie zu uns. Ich biete ihr ein paar Weihnachtsplätzchen an und sie zögert nicht, auch noch alle übrigen Plätzchen zu fordern. Nach ein paar zusätzlichen Lutschern kommt dann das bekannte Fingerreiben, aber Geld bekommt sie keines.

 

Auf der Weiterfahrt kommen wir an einigen Höhlen vorbei, die anscheinend als Unterkunft für Hirten benutzt werden, was an den schwarzen Feuerstellen zu erkennen ist.

 

Bei Imiter und Amellago passieren wir in einer hübschen Schlucht einige Bergdörfern, genießen den Anblick blühender Obstbäume und grüner Felder. Anschließend geht es noch einmal gewaltig abwärts das Tal entlang mit atemberaubenden Eindrücken dieser Schlucht.

 

Heute haben wir uns auch an den Warnungen vor Radarfallen beteiligt, worüber sich die uns entgegen kommenden LKW sehr gefreut haben.

 

Nach Rich biegen wir nach links auf die N13 ab und fahren bis kurz vor dem Abzweig zur R503 Richtung Boulemane, um neben der Straße nahe einem Werksgelände zu nächtigen. Wir haben leider nicht lange unsere Ruhe, denn es fahren mehrere Autos vorbei. Eines bleibt stehen und ein Mann klopft ans Fenster. Ob alles in Ordnung sei und da wir Deutsche wären, wie sieht es da mit einem Whiskey aus, wir hätten doch sicher etwas Trinkbares dabei etc. etc.

 

Bei starkem Wind und Temperaturen um die 5 Grad verbringen wir dennoch eine ruhige Nacht.

 

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