Freitag, 13. Februar 2009

 

Kilometerstand:

Durchschnittsgeschwindigkeit:

maximale Geschwindigkeit:

gefahrene Kilometer:

Fahrtzeit:

Höhe:

Temperatur: in + / out +

 

Karte

 

Karte

 

Die Nacht war angenehm ruhig, man konnte den in der vergangenen Nacht versäumten Schlaf gut nachholen. Kurz nach 6 Uhr früh werden wir durch Klopfen an der Tür geweckt. Wir raffen unsere sieben Sachen zusammen und machen uns auf den Weg in den Flur, um auf den Einlass zum Parkdeck zu warten. Um 7 Uhr ist es dann soweit, alle strömen zu ihren Fahrzeugen. Wir müssen außerdem warten, bis sich irgendjemand findet, der die Spannketten lockert und öffnet.

 

Bald darauf wird die Rampe geöffnet und die mit der Schnauze nach vorne zur Ausfahrt hin geparkten Autos beginnen hinauszufahren. Wir stehen natürlich rückwärts, hinter uns noch der blaue Merkur. Die Transporterfahrer in der Schlange, die wir seitlich eingekeilt haben, werden langsam nervös, weil es ihnen zu langsam geht. Sie wollen eigenmächtig den Leuten sagen, wie sie wenden und ihnen Platz machen sollen. Ein kleiner Mann von der Besatzung, der für die Ausfahrt zuständig ist, geht dabei völlig unter. Er versucht, wieder die Oberhand zu gewinnen, die Fahrer gehen – im Rudel sind wir stark – auf ihn zu und provozieren ihn zusehends. Er wird wild, sie werden wild. Der weibliche Offizier wird gerufen. Die Dame versucht die Aufregung mit einem milden Lächeln zu lösen. Wir machen uns dann selbstständig aus dem Staub, obwohl der kleine Mann aufgeregt schreit und mit den Händen fuchtelt. Leider gibt es kein System mehr und die Leute werden nur zusehends aggressiv. Schließlich stehen wir draußen in der nächsten Schlange vor dem Zoll mit all denen, die es doch so eilig hatten.

 

Dort haben wir uns beinahe noch mit einem Transporter-Fahrer angelegt, der sich millimeterweise an uns vorbeiquetschen wollte, was er dann aufgab, als ich mich vor sein Auto stellte um die Gemüter so wieder zu beruhigen und ihm durch Handzeichen klarzumachen, dass wir jetzt auch mal an der Reihe waren.

 

Nach vielen Minuten der Warterei haben wir es schließlich auch durch die italienische Passkontrolle und den Zoll geschafft und parken nicht weit vom COOP entfernt unten am Hafen. Ich versuche verzweifelt einen Aufgang zum Eingang des COOP-Ladens, aber ich gebe nach einer Viertelstunde auf. Müssen wir eben woanders ein Frühstück besorgen.

 

So fahren wir erst einmal aus Genua hinaus, Richtung Mailand. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint. Vor Mailand nehmen wir eine Ausfahrt, um im Lebensmittelladen eines kleinen Ortes Essbares zu kaufen. Die Italiener dort waren allesamt furchtbar nett, was einem als Deutscher sofort auffällt, im Vergleich zu den einheimischen Läden und Verkäufern (wobei ich nicht alle über einen Kamm scheren will!). Obwohl ich kaum ein italienisches Wort benutzen kann, sind alle sehr verständnisvoll und geben sich viel Mühe meine Wünsche zu erfüllen. Sogar an der Kasse gibt eine Kundin hinter mir dem Mann an der Kasse einen Cent aus ihrem Geldbeutel, als dieser mir einen geraden Betrag herausgeben will und ich keinen Cent habe. 

 

Wir stellen uns vor der Autobahnauffahrt auf einen Parkplatz und schlemmen erst einmal mit italienisches Weißbrot, Salami und Schinken ehe wir uns wieder auf den Weg Richtung Norden machen.

 

In der Schweiz angekommen, ändert sich das Wetter abrupt und es beginnt zu schneien. Die Sicht wird eingeschränkt und dann sind wir kurz vor dem San Bernardino-Tunnel. Man bemerke: heute ist Freitag, der 13.!

 

Wir werden von einem Polizeiauto überholt, es wird langsamer, fährt voraus, wir sehen hinter der nächsten Kurve einen Beamten, der uns herauswinkt. Wir machen uns schon Gedanken, weil wir an der Grenze die Sondergenehmigung nicht geholt haben, denn dieses Mal sind wir einfach durch gewunken worden, und uns das jetzt vielleicht Schwierigkeiten bereiten würde.

 

Der Polizist interessiert sich allerdings nicht für irgendwelche Genehmigungen, sondern wir sollen ihm zur Polizeistation, die gleich unter der Ausfahrt liegt, folgen. Wir sind schon gespannt und müssen anschließend auf eine Waage fahren. Und dann kommt die Ernüchterung: Wir sind 444 kg zu schwer (abzüglich der 3 % Messtoleranz) , d.h. wir wiegen 5,2 Tonnen, haben aber nur 4,6 Tonnen Gesamtgewicht im Fahrzeugschein eingetragen. Oli ist schier verzweifelt und versteht die Welt nicht mehr. Der Hano wurde vorher nie gewogen.

 

Erlaubt gewesen wären laut Fahrzeugschein 4,6 Tonnen und so lagen wir bei 444 kg mit 9,8 % über der Toleranz. Und dann kommt der Schlag: Wir müssen 420 EUR Strafe zahlen. Den ganzen Urlaub hindurch wurde jeder Cent bzw. Dirham zwei Mal umgedreht und jetzt dieses. Netterweise dürfen wir noch die Autobahn bis über den Bernardino-Pass benutzen, denn uns fehlen noch dazu 2 Stundenkilometer, die nicht im KFZ-Schein eingetragen sind. Wir sind mit 78 kmh nicht mehr auf Schweizer Autobahnen erwünscht, da die Schweiz seit Januar die 80 kmh als Minimum auf Autobahnen eingeführt hat. Auch müssen wir nichts ausladen oder ich mit dem Zug heimfahren wegen des Übergewichts, was auch schon vorgekommen sein soll. Wir fahren ziemlich geknickt weiter und suchen uns mithilfe der Landkarte unseren Weg neben der Autobahn, sobald wir den Pass bei Thusis hinter uns gelassen haben. Das kostet natürlich wieder viel zusätzliche Zeit, da wir ja viele Ortschaften durchfahren müssen und uns penibel an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, um ja nicht noch einmal aufzufallen.

 

Wir beschließen auf einen Rutsch nach Hause zu fahren. Als es dunkel wird, fahren wir gerade nach Liechtenstein hinein. Wir fahren über den St. Luzisteig, wo wir gerade so durch zwei Tore passen. Davos erleben wir im Dunkeln und weil wir von der Schweiz genug hatten, sind wir gleich nach Österreich durch Feldkirch Richtung Bregenz gefahren. In Österreich haben wir dann noch einmal getankt bei Kilometerstand 96078 , 99 Liter für 97,59 EUR.

 

Im Allgäu fängt dann der große Schnee an. Es schneit, dass es eine wahre Pracht ist. Auf der Autobahn bildet sich sofort eine Schneedecke und man sieht kaum mehr die Hand vor Augen. An einer Raststätte machen wir halt und nehmen erst einmal eine warme Mahlzeit zu uns.