Donnerstag, 15. Januar 2009

 

Kilometerstand: 91311

Durchschnittsgeschwindigkeit: 39,9

maximale Geschwindigkeit: 86,7

gefahrene Kilometer: 278,34

Fahrtzeit: 6,58

Höhe: 838

Temperatur: in +13 / out +9

 

 

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Karte

 

Nachdem wir unseren Wasservorrat aufgefüllt haben, fahren wir bei schönem Wetter auf der N13 Richtung El Hajeb und weiter über die R707 nach Ifrane und anschließend zur R503 über Boulemane in Richtung Süden. Bei Ifrane liegt dann auch der für uns erste marokkanische Schnee. Als wir durch den Zedernwald – eine wunderschöne Strecke! – fahren, sehe ich doch tatsächlich zwei Affen! Oli glaubt mir zwar bis heute nicht so recht, aber es sind tatsächlich Affen durch den Schnee gestapft. Ifrane selbst ist ein sehr moderner Wintersportort. Allerdings haben die neu erbauten Häuser, aus denen der Ort hauptsächlich zu bestehen scheint, etwas unbewohnt ausgesehen. Hier oben liegt viel Schnee, sogar Leute mit Skiern werden gesichtet. Die Anwohner sind zuhauf damit beschäftigt die Gehsteige frei zu schaufeln.

 

Wir kehren dem Schneegebiet den Rücken und rasten auf einer Hochebene. Zwei Berberkinder tauchen auf und wir schenken ihnen Lutscher. Was allerdings ein Fehler war, denn die Gören hängen anschließend ständig um den LKW rum, können nur die Dinge auf Französisch zurufen, die sie gerne haben möchten und schmeißen zu guter Letzt Steine auf das Auto. Was uns in Zukunft davon abhalten sollte, irgendwelche Süßigkeiten an herumstehende Kinder zu verteilen.

 

Zur gleichen Zeit haben wir auch einen Wackelkontakt beim GPS, der Stecker hat sich durch die holprigen Straßen gelockert und es sind Sicherungen kaputt gegangen. Beides wird an Ort und Stelle sofort repariert.

 

Wir biegen nach links auf die P5108 Richtung Missour ein und kaufen dort noch die Vorräte für die nächsten Tage, die wir ja auf der Piste verbringen wollen. Unter anderem einen halben Hammel (rund 17 EUR), der gleich vor Ort vom Fleischer mit dem Beil in handliche Stücke zerteilt wird, was allerdings stets Knochensplitter beim Verzehr bedeutet. Mein Lieblingsgericht wird dies also nicht.

 

Natürlich tanken wir noch einmal (bei Kilometerstand 91537 - 177 Liter für 1360 DH, ca. 136 EUR) und auch die Ersatzkanister werden aufgefüllt. So circa 20 km hinter Missour, auf der N15 Richtung Norden, wollen wir dann rechts in die Piste starten. Im Dorf Teggour, also bereits kurz hinter der befestigten Straße, finden wir uns erst einmal mitten auf einem Platz wieder und es geht nicht recht weiter. Von oben hängt eine elektrische Leitung viel zu tief und die abgehenden Straßen sind alle etwas zu knapp für uns gebaut.

 

Auf einer Treppe sitzen einige alte Einheimische, die uns sofort helfen wollen. Allerdings spricht man nur Arabisch. Zu unserem Glück kommt dann ein junger Mann vorbei, der auch Französisch spricht. Er lässt sich von einem der Alten erklären, wo man den Fluss in die Richtung, in die wir wollen, überqueren kann. Im Ort gehe es jedenfalls auf keinen Fall weiter, der Fluss sei dort zu tief.

 

Also hat sich Fahd sogleich zu uns ins Auto geschwungen. Er war gerade auf dem Heimweg von einer Schule, in der er Arabisch unterrichtet. Seine Frau ist Französischlehrerin. Er hat uns zu der Stelle gebracht, wo wir unbeschadet den doch etwas breiten Fluss überqueren konnten. Die erste Flussdurchquerung, ziemlich aufregend.

 

Fahd hat uns dann noch bis zu der Stelle begleitet, wo sich die Hauptpiste befindet, der wir immer gerade aus folgen sollten. Wir verabschieden uns von Fahd, der uns seine Adresse noch gibt, damit wir mal eine Karte schicken können. Außerdem ist er Fan des 1. FCN (!). Eigentlich hätten wir noch bei ihm Abendessen sollen und er wollte uns seiner Frau vorstellen. Wir aber wollten noch ein ganzes Stück an Wegstrecke schaffen, ehe es dunkel wurde.

 

Die Hauptroute haben wir nach kurzer Zeit wohl irgendwie verfehlt, aber die Richtung stimmte. Nach einigen überwindbaren Oueds nächtigten wir dann fernab von irgendwelchen Dörfern.

 

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