|
Kilometerstand: 91311
Durchschnittsgeschwindigkeit: 39,9
maximale Geschwindigkeit: 86,7
gefahrene Kilometer: 278,34
Fahrtzeit: 6,58
Höhe: 838
Temperatur: in +13 / out +9
Nachdem wir unseren
Wasservorrat aufgefüllt haben, fahren wir bei schönem Wetter auf der N13
Richtung El Hajeb und weiter über die R707 nach Ifrane und anschließend zur
R503 über Boulemane in Richtung Süden. Bei Ifrane liegt dann auch der für uns
erste marokkanische Schnee. Als wir durch den Zedernwald – eine wunderschöne
Strecke! – fahren, sehe ich doch tatsächlich zwei Affen! Oli glaubt mir zwar
bis heute nicht so recht, aber es sind tatsächlich Affen durch den Schnee
gestapft. Ifrane selbst ist ein sehr moderner Wintersportort. Allerdings haben
die neu erbauten Häuser, aus denen der Ort hauptsächlich zu bestehen scheint,
etwas unbewohnt ausgesehen. Hier oben liegt viel Schnee, sogar Leute mit Skiern
werden gesichtet. Die Anwohner sind zuhauf damit beschäftigt die Gehsteige frei
zu schaufeln.
Wir kehren dem
Schneegebiet den Rücken und rasten auf einer Hochebene. Zwei Berberkinder
tauchen auf und wir schenken ihnen Lutscher. Was allerdings ein Fehler war,
denn die Gören hängen anschließend ständig um den LKW rum, können nur die Dinge
auf Französisch zurufen, die sie gerne haben möchten und schmeißen zu guter
Letzt Steine auf das Auto. Was uns in Zukunft davon abhalten sollte,
irgendwelche Süßigkeiten an herumstehende Kinder zu verteilen.
Zur gleichen Zeit
haben wir auch einen Wackelkontakt beim GPS, der Stecker hat sich durch die
holprigen Straßen gelockert und es sind Sicherungen kaputt gegangen. Beides
wird an Ort und Stelle sofort repariert.
Wir biegen nach
links auf die P5108 Richtung Missour ein und kaufen dort noch die Vorräte für die
nächsten Tage, die wir ja auf der Piste verbringen wollen. Unter anderem einen
halben Hammel (rund 17 EUR), der gleich vor Ort vom Fleischer mit dem Beil in
handliche Stücke zerteilt wird, was allerdings stets Knochensplitter beim
Verzehr bedeutet. Mein Lieblingsgericht wird dies also nicht.
Natürlich tanken wir
noch einmal (bei Kilometerstand 91537 - 177 Liter für 1360 DH, ca. 136 EUR) und
auch die Ersatzkanister werden aufgefüllt. So circa 20 km hinter Missour, auf
der N15 Richtung Norden, wollen wir dann rechts in die Piste starten. Im Dorf
Teggour, also bereits kurz hinter der befestigten Straße, finden wir uns erst
einmal mitten auf einem Platz wieder und es geht nicht recht weiter. Von oben
hängt eine elektrische Leitung viel zu tief und die abgehenden Straßen sind
alle etwas zu knapp für uns gebaut.
Auf einer Treppe
sitzen einige alte Einheimische, die uns sofort helfen wollen. Allerdings
spricht man nur Arabisch. Zu unserem Glück kommt dann ein junger Mann vorbei,
der auch Französisch spricht. Er lässt sich von einem der Alten erklären, wo
man den Fluss in die Richtung, in die wir wollen, überqueren kann. Im Ort gehe
es jedenfalls auf keinen Fall weiter, der Fluss sei dort zu tief.
Also hat sich Fahd
sogleich zu uns ins Auto geschwungen. Er war gerade auf dem Heimweg von einer
Schule, in der er Arabisch unterrichtet. Seine Frau ist Französischlehrerin. Er
hat uns zu der Stelle gebracht, wo wir unbeschadet den doch etwas breiten Fluss
überqueren konnten. Die erste Flussdurchquerung, ziemlich aufregend.
Fahd hat uns dann
noch bis zu der Stelle begleitet, wo sich die Hauptpiste befindet, der wir
immer gerade aus folgen sollten. Wir verabschieden uns von Fahd, der uns seine
Adresse noch gibt, damit wir mal eine Karte schicken können. Außerdem ist er
Fan des 1. FCN (!). Eigentlich hätten wir noch bei ihm Abendessen sollen und er
wollte uns seiner Frau vorstellen. Wir aber wollten noch ein ganzes Stück an
Wegstrecke schaffen, ehe es dunkel wurde.
Die Hauptroute haben
wir nach kurzer Zeit wohl irgendwie verfehlt, aber die Richtung stimmte. Nach
einigen überwindbaren Oueds nächtigten wir dann fernab von irgendwelchen
Dörfern.