Montag, 26. Januar 2009

 

Kilometerstand:

Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,3

maximale Geschwindigkeit: 74,4

gefahrene Kilometer: 179,85

Fahrtzeit: 9,49

Höhe: 497

Temperatur: in +14 / out +12

 
 


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Karte

 

Film

 

Film

 

Wir fahren weiter nach Süden und finden einfach nicht mehr die richtige Piste. Die algerische Grenze kommt schnell näher und wir finden uns plötzlich in einer Dünenlandschaft wieder. So bleibt uns nichts weiter übrig, als zu versuchen, die Dünen in westlicher Richtung zu durchqueren, um endlich den ursprünglichen Weg wieder zu finden. Wir meistern die Dünen und kommen auch an einigen halb versandeten Gebäuden vorbei. Vielleicht sind wir doch auf einer Piste, die eben nur im Sand verschwunden ist.

 

Als wir endlich die Dünen hinter uns lassen stehen wir mitten in einem riesigen Gebiet, das nur aus bewachsenen Sandhügelchen zu bestehen scheint. Oli muss ständig versuchen einen Weg um die Hügel herum zu finden, was sich als schwierig erweist. Eine nervenaufreibende Strecke, die ständige Lenkmanöver ohne Servohilfe erforderlich macht. Der auf 1 bar reduzierte Reifendruck und der lose Sand wirken sich auch noch sehr kräftigend auf die Armmuskulatur des Fahrers aus. Lange suchen wir nach unserem Weg, manchmal täuschen in der Ferne hellere Streifen ohne Bewachsung eine Piste vor.

 

Schließlich kommen wir in die Salzwüste. Der Boden besteht aus einer Kruste über dem Sand, wir kommen an eine feuchtere Stelle, und urplötzlich bleibt der Hano mitten im Morast stehen. Man stelle sich vor – ein Lehmloch mitten im Salzsee...

 

Bei +32 Grad machen wir uns knapp 2 Stunden daran den Hano wieder zu befreien. Natürlich wollte der Lehm sich nicht von den Schaufeln lösen, der Hano grub sich bis zu den Achsen ein. Die Achsen wurden sogleich wieder freigeschaufelt. Schließlich suchte ich nach hier sehr spärlichem Gestrüpp und legte es in die ausgebuddelten Spurrinnen. Es hat auch geholfen. Und wir mussten nicht unsere unhandlichen Sandbleche auspacken.

 

Vorsichtig vermeiden wir bei der Weiterfahrt sämtliche feucht aussehenden Stellen. Schließlich sehen wir in der Ferne einen allein stehenden Zeugenberg. Um dorthin zu kommen müssen wir allerdings eine kilometerbreite lehmige Strecke überwinden. Damit wir nicht wieder einfach stecken bleiben, gibt Oli dem Hano die Sporen. Wir rasen also bei Sandsturm am Zeugenberg vorbei, ich kann nicht sagen ob links oder rechts davon, denn man sieht nichts mehr.

 

Endlich sind wir wieder auf unserer gesuchten Route und fahren durch ein Tal dunklen Gesteins, dem wiederum ein liebliches Tal mit Baumbewuchs und Sand folgt. Wir kommen auf einen festeren Weg und sehen auch schon in der Ferne Foum-Zguid liegen. Kurz bevor wir die Piste verlassen um auf die Nationalstraße zu fahren,  will Oli noch Luft nachfüllen. Und so stellen wir mit Unbehagen fest, dass der linke Hinterreifen platt ist. Wahrscheinlich wegen der Erhitzung des Schlauches bei der schnellen Fahrt über die Ebene. Wir wechseln kurz vor Einbruch der Dunkelheit den Reifen und montieren den Ersatzreifen (bei Kilometerstand 93010). Mit der Taschenlampe müssen wir dann sämtliches Werkzeug zusammensuchen, da es inzwischen stockdunkel geworden ist.

 

Inzwischen kämpfe ich mit Kopfschmerzen und mir ist übel. Anscheinend war die Arbeit in der prallen Sonne mittags doch nicht so ohne. Oli fährt noch eine Stunde durch die Nacht, weiter die N12 Richtung Tissint – er nennt das Entspannung – und ich liege inzwischen im Koffer und drücke die Augen zu. Oli berichtet später von Sandstürmen und Nebelschwaden. Wir übernachten neben der Straße. Essen konnte ich nichts mehr, obwohl wir nicht einmal eine Mittagspause eingelegt hatten.

 

Was für ein Tag!

 

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