Dienstag, 10. Februar 2009

 

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Temperatur: in + / out +

 

Karte

 

Endlich an Bord – so einfach war das nicht!

 

Sehr früh sind wir nach Tanger gefahren und haben als erstes den Tank noch einmal befüllt (Kilometerstand 95650, 167 Liter für 1200 DH). Hier gab es so früh am Morgen auch keinerlei Probleme mit blinden Passagieren, wie es oft in den Reiseführern beschrieben wird.

 

Am Hafen angekommen sind wir gleich Richtung Comanav-Abfertigung gefahren. Vor dem Tor hat uns allerdings noch ein Mensch vorab das Ausreisedokument ausfüllen lassen und uns für seine Hilfe ein Trinkgeld abverlangt. Dies kann man sich sparen, wenn man gleich durchfährt bis vor die Comanav-Halle.

 

Leider wurde der Schalter nicht pünktlich geöffnet und viele Menschen warteten bereits auf die Ausstellung ihrer Bordkarten. Mit ungefähr einer Stunde Verspätung kamen wir dann auch zu unserer Karte und mussten anschließend in die nächste Halle zur Polizei- und Zollkontrolle. Dort nahm uns sofort ein wichtiger Beamter in Empfang, der dafür zu sorgen hatte, dass alles seinen geregelten Weg geht. Wir mussten erst einmal für 20 Minuten Platz nehmen.

 

Als dann plötzlich ein Schalter eröffnet wurde, sprangen alle auf um sich in einer Reihe anzustellen, was ein wüstes Durcheinander mit sich brachte. Wir standen dann also und nach einer zeitlang wurde ich aufgefordert, mich in eine spezielle Reihe für Frauen zu stellen. Es waren so 10 Frauen und etwa 60 Männer anwesend. Dann wurden Frauen und Männer abwechselnd an den Schalter gerufen und ich durfte mich nach kurzer Zeit gemütlich wieder setzen und für die nächste halbe Stunde auf Oli warten. Hier hat man noch Achtung vor dem zarten weiblichen Geschlecht...

 

Anschließend fuhren wir dann durch die Halle, in der die Autos auf die Abfahrt warteten und stellten uns direkt neben das Schiff (Marrakech Express) in die Reihe der Kleintransporter. Nach langer Wartezeit ging es endlich etwas vorwärts und die ersten Fahrzeuge setzten sich in Bewegung. Am vorderen Ende der Schlange wurden die Kleintransporter abgeklopft, manche geöffnet, manche mussten alles ausräumen. Vorne angekommen, wurden wir angewiesen zur Seite zu fahren, wo bereits ein Südtiroler MAN auf die weitere Abfertigung wartete. Das Paar mit Kleinkind war ein paar Wochen in Mauretanien unterwegs gewesen. Nun standen wir also und warteten zusammen, als sich noch ein blauer Merkur zu uns gesellte.

 

Zusammen mit einem „normalen“ italienischen Wohnmobil und einigen Kleintransportern wurden wir als Rudel zusammen mit einem Hafenangestellten durch den Hafen gelotst bis zu einem hochmodernen LKW-Röntgen-Laster. Wir durften uns netterweise vor sämtliche wartenden LKWs einreihen, damit wir auf die Schnelle abgefertigt wurden. Die LKWs werden korrekt geparkt, dann müssen sämtliche Passagiere aussteigen und die Röntgenanlage fährt vor bzw. zurück. Schließlich sind wir fertig und müssen uns wieder in Reih und Glied hintereinander stellen, um den ganzen Weg zurück zu unserem Schiff anzutreten.

 

Als wir endlich wieder bei unserem Schiff sind, werden gerade die letzten Kleintransporter und Autos mit Mühe und Not in den Schiffsrumpf gestopft. Es geht sehr zäh, wir haben bereits über eine Stunde Verspätung und plötzlich kommt alles zum Stillstand. Die Stauer lachen, schütteln mit dem Kopf und machen sich Gedanken, wie denn jetzt noch unsere großen Vehikel ins Schiff passen sollen. Wir hatten ja schon gehört, dass es Fälle gab, wo marokkanischen Fahrzeugen der Vortritt vor ausländischen Touristen gegeben wurde und letztere dann eben eine Woche länger auf ihre Heimfahrt warten mussten. Na, das kann ja heiter werden.

 

Wir stehen also noch eine Zeitlang, unsere vier Fahrzeuge rings um die Auffahrrampe gruppiert. Jedes mit dem Gasfuß in Hab-Acht-Stellung, damit es möglichst als erstes auf das Schiff kommt, falls man es sich doch noch überlegen sollte, uns mitzunehmen.

 

Nach schier endloser Warterei schaffen wir es dann doch als vorletztes Fahrzeug in den Schiffsrumpf zu kommen. Die bereits vorbereiteten Taschen werden ausgeladen und wir suchen uns mühevoll einen Weg durch die viel zu engen Gassen zwischen den Fahrzeugen, um zur Treppe nach oben zu gelangen. Wir finden auch unsere Viererkabine, die wir zu zweit nutzen dürfen. Diese ist um einiges komfortabler als die auf der Ouzoud. Allerdings ist das Bad auch nicht klinisch sauber und wir merken bald, dass unsere Toilette nicht richtig funktioniert. Also bestellen wir einen Installateur, der auch nach einiger Zeit auftaucht. Er schafft es, dass das Wasser wieder abläuft, aber nach seinem Besuch sieht das Bad noch schlimmer aus, denn anscheinend hat er alles, was da so im Klo war, in den Gully geschickt, der sich unter dem Ausguss befand. Nur gut, dass wir einige Zewa-Rollen dabei hatten, so wurde das Bad erst einmal notdürftig gereinigt.

 

Wir bekommen sogar noch um 15 Uhr unser Mittagessen, was aber außer uns nicht sehr viele andere Passagiere in Anspruch genommen haben. Das Essen ist nicht ganz so gut wie auf der Ouzoud.

 

Als wir noch einen Blick auf Gibraltar werfen wollen sehen wir wieder Delfine und sogar ein paar Grindwale. Das Wetter ist allerdings sehr trüb und wegen des Nebels erkennen wir nicht einmal mehr die Küsten.

 

Beim Abendessen sitzen wir mit dem Italiener mit dem Wohnmobil und zwei Marokkanern zusammen.

 

In der Nacht scheppert es ein paar Mal, Oli meint sogar ein Alarmsignal gehört zu haben.