Mittwoch, 21. Januar 2009

 

Kilometerstand: 92195

Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,3

maximale Geschwindigkeit: 72,3

gefahrene Kilometer: 132,11

Fahrtzeit: 8,7

 

 
Höhe: 1042

Temperatur: in +6 / out +5

 

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Karte

 

Als wir früh aus dem Hano klettern sehen wir nicht allzu weit eine Gruppe kostspielig ausgestatteter Jeeps stehen. Auch auf der Straße kommen uns nagelneue Jeeps mit Richtantennen entgegen, deren Passagiere eher wie Saudis aussehen mit dem um die Stirn mit einem Reif festgehaltenen Palästinensertuch. Dann ist der Spuk auch wieder vorbei.

 

Das Wasser ist über Nacht wieder ziemlich im Erdreich versickert, also sind wir gleich hinter Boudenib links in die Piste abgebogen. Anfangs war der Weg leicht zu handhaben, dann kam eine Flussdurchquerung, die aber trotz starker Strömung kein Problem war. Später erlebten wir dann noch einige Steigungen und Gefälle, die nicht ohne waren. Faszinierende Hochebenen, die dann urplötzlich wieder die Sicht auf noch höhere Plateaus freigeben. Eine landschaftlich sehr interessante Gegend.

 

Als wir nicht auf den Hinweis der am Wegesrand hindrapierten Steinmännchen reagierten und trotzdem unseren Weg geradeaus fortsetzten, hatten wir Pech. Die Piste war so schwer beschädigt und eingefallen, dass wir nach einigen Kilometern umkehren mussten, weil es letztendlich keine Möglichkeit gab, eine Schlucht zu überqueren. Ergo: niemals Steinmännchen ignorieren, auch wenn der vorgeschlagene Umweg weit ab von der geplanten Strecke verlaufen sollte...

 

Es ging also weiter, mal auf Pisten, mal querfeldein, immer darauf achtend, der algerischen Grenze nicht zu nahe zu kommen, sich aber dennoch Richtung Süden fortbewegend.

 

Dann stehen wir wieder vor einem unüberwindbar scheinenden Hochplateau, auf das wir unbedingt hinauf müssten. Wir winden uns über unzählige Hügelchen und sehen dann einen Hang, der vielleicht geeignet sein könnte. Wir machen uns zuerst zu Fuß hinauf um die Lage zu sondieren. Der Hang ist ziemlich lang und steil. Ob das Hano schafft???

 

Ich habe meine Bedenken, wie immer, und bleibe mit dem Foto gleich oben stehen. Oli lässt den Auspuff kochen und zieht souverän mit den Hano bis ganz nach oben, ohne noch einmal ansetzen zu müssen. Der kann schon was – bzw. die beiden können schon was!!

 

Oben auf der Ebene ist dann wieder alles saftig grün, der Regen bewirkt wahre Wunder. Der Klee sprießt, Vögel kreuzen immer wieder unseren Weg und Kamele fühlen sich hier auch wohl. Es scheint wieder mehr „Verkehr“ zu herrschen, da die Fahrstreifen der Piste breiter werden.

 

Die Strecke führt uns Richtung Erg Chebbi, als Oli durch ständiges Klappern bemerkt, dass beide zusätzlich auf den Kotflügel geschweißten Halterungen für die Batterien abgebrochen sind. Wir müssen also demnächst einen Schlosser aufsuchen. Außerdem ist das Luftansaugrohr nicht mehr in seiner Halterung und muss repariert werden.

 

Wir stellen uns für die Nacht mitten in die Wüste unter sternenklaren Himmel, trotzdem ist es ziemlich stürmisch.

 

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