Sonntag, 25. Januar 2009

 

Kilometerstand: 92717

Durchschnittsgeschwindigkeit: 24

maximale Geschwindigkeit: 76,8

gefahrene Kilometer: 180,95

Fahrtzeit: 7,32

Höhe: 521

 
Temperatur: in +13 / out +13

 

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Karte

 

Wir fahren weiter in ein Tal, das immer schmäler wird. Schließlich kommen wir an eine Passstraße, die auch schon längere Zeit nicht mehr benutzt wurde. Uns eröffnet sich der Blick in ein aufregendes Tal und ebenso aufregend ist die Piste, die wir in das sich anschließende Tal hinab fahren. Sie ist so breit wie unser Hano und man ist doch sehr dankbar, dass hier kein Gegenverkehr herrscht. Mit Schrittgeschwindigkeit tasten wir uns hinunter bis ins Tal, das wohl parallel zum Draatal liegen muss. Hier sehen wir dann auch von weitem wieder Menschen und die Pisten sind wieder stärker befahren.

 

Wir müssen ein Riesenoued durchfahren, an Palmen vorbei und passieren ein Aquädukt, das aber nach einigen Kilometern plötzlich wieder abrupt endet. Hier hat sich wohl irgendeine Hilfsorganisation einmal auslassen wollen und das Geld ging zu schnell aus.

 

Einige Kilometer weiter stehen wir vor einer neuen Herausforderung. Die Piste ist am Hang abgerutscht. Damit der Hano sicher über dieses Stück kommt, beschließen wir den Hang etwas zu befestigen, was bei dem felsigen Boden nicht so einfach ist. Im Schweiße unseres Angesichts stopfen wir das Loch mit Steinen und Erde zu und anschließend kommt die Stunde der Wahrheit – der Hano kommt unbeschadet über die Schwachstelle.

 

Irgendwo stoßen wir dann noch einmal auf ein Oued, wo uns ein Mofafahrer, der gerade des Weges kommt, hilft, einen passenden Weg für den Hano zu finden. Die Hänge sind voller Geröll und nur ziemlich schräg zu nehmen. Nach ein paar Versuchen schaffen wir es aus dem Kieselsteinfeld wieder heraus zu kommen und erreichen das andere Ufer.

 

Kurz darauf sehen wir eine alte Kasbah-Anlage, die auch noch bewirtschaftet wird. Es wird eine Getreideart angebaut, die die Landschaft grün einfärbt, aber auch hier draußen fehlen die Fernsehantennen nicht.

 

In der Nähe eines Dorfes genehmigen wir uns Nudeln mit Sauce Bolognese und fragen uns, wann wir wohl wieder einmal eine befestigte Straße sehen werden. Und schon kommen wir nach Zagora, wo wir sogleich von aufdringlichen Einheimischen belästigt werden. Die Leute täuschen mit einem Auto ausländischen Kennzeichens eine Panne vor, und sobald man hält, weil sie sich fast vor das Auto schmeißen, fragen sie, ob man nicht sein Auto abschmieren oder einen Ölwechsel vornehmen lassen will. Der Touristenrummel hat uns wieder.

 

Auf der N9 geht es dann Richtung Süden und bei Tagounite tanken wir bei Kilometerstand 92842  72 Liter für 540 DH. Nach M’hamid wollen wir dann die von Erika Därr beschriebene Piste zu dem Salzsee Iriqi nehmen. Aber so ganz passt die Beschreibung dann doch nicht. Wir passieren noch einige touristisch angehauchte Siedlungen, die 4x4 Fahrten durch die Dünen anbieten und Übernachtungen in Zelten. Dann kommen wir in ein Dünengebiet, wo wir vereinzelt noch auf Jeeps treffen. Danach kommt unsere erste Erfahrung mit einer Wellblechpiste, die wirklich nicht sehr angenehm ist. Wir erreichen schließlich in eine riesige Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckt.

 

Am Abend stoßen wir dann wieder auf ein Dünengebiet, das keinerlei Fahrspuren aufweist. Wahrscheinlich auch, weil wir unsere Piste aus den Augen verloren haben. Wir übernachten hier, sammeln etwas trockenes Holz und essen am flackernden Lagerfeuer. Später bekommen wir dann auch noch Besuch von einer winzigen Wüstenrennmaus, die uns unter unseren Stühlen neugierig beäugt und unsere für sie hin gestreuten Brotbrocken eifrig in ihre Höhle wegtransportiert. Wir bewundern wieder die Sterne und die völlige Stille.

 

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