Dienstag, 27. Januar 2009

 

Kilometerstand: 93073

Durchschnittsgeschwindigkeit: 60,6

maximale Geschwindigkeit: 84,5

gefahrene Kilometer: 343,15

Fahrtzeit: 5,39

 
Höhe: 275

Temperatur: in + / out +

 

Bilder Link

 

Karte

 

Unser Ziel ist Tata, hier wollen wir einen Reifenhändler und –flicker finden. Auf dem Weg dahin kommen wir an Tissinnt (bin mir nicht ganz sicher) vorbei, ein Ort der auf einem von einem tiefen Canyon von der Straße getrennten Felsen thront. Auch die Canyonlandschaft, die danach folgt, ist faszinierend.  

 

Tata ist nur zu empfehlen. Eine hübsche, gepflegte Stadt mit netten, hilfsbereiten Menschen und niemand belästigt einen. Die Stadt soll hauptsächlich von ehemaligen Sklaven bewohnt sein und man bemüht sich sehr, Touristen anzulocken. Letztere sahen wir nur wenige, dafür fanden wir, nachdem ich einen Soldaten befragt habe („Bonjour, ca va?“ und lockeres Händeschütteln), bald einen Reifenflicker.

 

Dieser muss sich zwar etwas abmühen, bis er den Reifen von der Felge bekommt, findet dann aber sofort ein winziges Loch im Schlauch. Er klebt ein Gummistück darüber und klemmt das Ganze für einige Minuten unter eine Art Bügeleisen. Zwischendurch bedient er einige Leute, die nur Luft in Autoreifen oder Fahrradschlauch benötigen. Der Reifen wird wieder zusammengebaut und wir wechseln noch vor Ort mitten auf der Straße erneut den Reifen, um den Ersatzreifen eben wieder als Ersatz zu haben. Das Flicken kostete 150 DH (Kilometerstand 93146).

 

An Ort und Stelle wurde auch gleich wieder die Gasfeder eingehängt, die sich aus irgendwelchen Gründen gelöst hatte, und der Stoppzug wurde repariert.

 

Wir nutzten auch die Gelegenheit um Vorräte einzukaufen. Etwas Fleisch vom frisch geschlachteten, mit einigen Mücken besetzten Lamm (90 DH). Brot und was der Mensch noch so braucht. Die Verkäufer und Händler sind auf jeden Fall sehr geduldig und freundlich, wenn man nicht gleich alles versteht oder sich schlecht verständlich machen kann. Das ideale Handwerkszeug beim Einkaufen sind allerdings Papier und Stift, so kann der Preis exakt geklärt werden und zur Not kann man ja auch aufmalen, was man haben möchte.

 

Übrigens ist die in Marokko angebotene Wurst (sehr trockenes Truthahnfleisch mit Maismehl vermengt) für unseren Geschmack nicht so empfehlenswert.

 

Wir fahren die N12 weiter bis Assa, werden auf der Suche nach einer Tankstelle erst einmal auf offener Straße von Kindern mit Steinen beworfen. Auch eine Vollbremsung hilft hier nichts, die Kinder suchen natürlich sofort das Weite.

 

Für 860 DH tanken wir 140 Liter bei Kilometerstand 93369. Weil gerade alles parat stand ließen wir auch gleich einen Ölwechsel (30 DH) durchführen und haben den Wassertank aufgefüllt.

 

Schließlich starten wir am späten Nachmittag Richtung Westsahara. Wir kommen an einem Polizeiposten vorbei uns stellen uns für die Nacht etwas abseits der Straße nicht weit vor Zag. Die Tachowelle spielt verrückt.

 

Als Nachtmahl gibt es Gulasch. Und als krönenden Abschluss schaffe ich es beinahe, den Hano und uns abzufackeln, mit meiner kunstfertigen Art, eine Gaskartusche in der Gaslaterne auszutauschen. Es gibt eine Stichflamme, mir wird ziemlich heiß, aber wir schaffen es schnell die Flamme zu löschen. Bis auf die Teppiche, die etwas verkokelt waren, gab es keine Schäden. Man lerne also: Gaskartuschen immer DRAUSSEN wechseln – und möglichst auch nicht neben bereits brennenden Gasherden...

 

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