Freitag, 30. Januar 2009

 

Kilometerstand: 94017

Durchschnittsgeschwindigkeit: 39,5

maximale Geschwindigkeit: 83,6

gefahrene Kilometer: 143,4

Fahrtzeit: 3,38

Höhe: 365

Temperatur: in + / out +

 

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Karte

 

Wir beginnen die Passstraße wieder abwärts zu fahren, kommen an kleinen, völlig in die Landschaft integrierten Bergdörfern vorbei, die Landschaft wird wieder etwas lieblicher mit in Blüte stehenden Bäumen.

 

Als wir ein Verkehrsschild mit dem Hinweis auf „ins Wasser stürzende Autos“ sehen, machen wir uns noch darüber lustig. Dann verbreitert sich der neben uns verlaufende Fluss zu einem gewaltigen Strom. Jetzt hat das Schild wohl seine Berechtigung.

 

Wieder einige Kilometer weiter sind wir mitten in einem Gebirge aus rotem Gestein, markant geformte Berge säumen unseren Weg. Die auf die Straße gespülten Lehmmassen wurden anscheinend auch erst vor kurzem beseitigt. Hier oben wird auch das berühmte Arganienöl verkauft und riesige Halbedelsteine mit leuchtend rotem Innenleben (ob das alles echt ist?) angeboten.

 

Das Tal wird immer breiter und wir haben jetzt die Nordseite des Atlas erreicht. In Asni fahren wir durch eine Silberpappelallee und tanken bei Kilometerstand 94114 für 222 DH 19,45 Liter Benzin und für 1000 DH 136 Liter Diesel. Wir errechnen einen Spritverbrauch von 20,8 Litern.

 

Einige Dörfer und etliche Kilometer Straße später sind wir am Stadtrand von Marrakech angekommen. Es ist einiges los auf den Straßen, ich staune über die vielen Satellitenschüsseln auf den Flachdächern.

 

Unser Ziel hier ist der Campingplatz „Le Relais de Marrakech“, der sich im Norden, Richtung Casablanca befinden soll. Da unser GPS just in Marrakech weiße Löcher aufweist, fahren wir laut Kompass und suchen uns den Weg durch kleinere und größere Straßen in den Norden. Schließlich müssten wir laut angegebenem Wegpunkt genau an der Stelle sein, wo der Campingplatz sein sollte. Ich steige aus und frage in einer ummauerten Bungalowsiedlung, anscheinend eine Ferienwohnanlage für die Angestellten einer Firma, nach. Der Pförtner, ein Araber, der ein Mischmasch aus Arabisch und Französisch spricht, versucht mir zu vermitteln, wohin wir fahren müssen. Wir sollen über die Schnellstraße Richtung Casablanca und dann links ab.

 

Als ich schon wieder zum Auto laufen will, rennt mir der Mann rufend nach, ich mache kehrt, und dann hocken wir uns auf den Boden und malen mit den Fingern auf, wie es noch einfacher zum Campingplatz geht. War ihm gerade eingefallen. War schon lustig, als er aufspringt, ein paar Meter weit mit dem Finger am Boden los rennt um mir klarzumachen, wie weit wir ungefähr fahren müssen. Mit Handschlag verabschieden wir uns. Zeichensprache sollte man also unbedingt beherrschen (...).

 

Wir finden endlich, vorbei am Hotel Club Sangho, unseren Campingplatz, der von einer Französin geführt wird. 70 DH die Nacht ohne Strom. Die Angestellten sind alle sehr freundlich, der Platz ist (bis auf die französischen Hundehäufchen) sehr sauber, wie auch die Sanitäranlagen. Das Restaurant haben wir zwar nicht ausprobiert, sah aber sehr angenehm aus. Auch der Pool war nicht übel.

 

Natürlich war eine Menge los hier. Vor allem Franzosen belagerten den Platz, die mit ihren vierbeinigen Lieblingen die Sonne genossen. Wir machten uns erst einmal auf den Weg in ein nahe gelegenes Dorf, um Essbares zu kaufen. Der Weg führte uns durch eine Wiese voller Müll. Im nicht sehr einladenden Dorf hängte sich ein Junge an unsere Fersen, der sich unbedingt Dirhams verdienen wollte, indem er uns zu den Geschäften führte oder die Verhandlungen mit den Verkäufern übernehmen wollte. Nach einigen Zurechtweisungen hatte er begriffen, dass bei uns nichts zu holen war.

 

Während unseres kleinen Ausflugs braute sich ein Sandsturm zusammen. Noch in den Gassen des Ortes flog uns Sand und Müll entgegen. Wir stellten uns zusammen mit Einheimischen in geschützte Ecken und arbeiteten uns langsam wieder dem Ausgang zu.

 

Auf dem Campingplatz war inzwischen alles festgezurrt worden, keine Menschenseele war mehr draußen. Der Himmel wurde immer düsterer. Eigentlich wollte ich noch eine Trommel Wäsche waschen, aber „nach 17 Uhr geht das leider nicht mehr“. So. Na dann eben einige Trümmer mit der Hand gewaschen und in den Sand gehängt.

 

Für den nächsten Morgen haben wir uns in eine an der Rezeption ausliegende Liste für eine Taxiabholung um 8:30 Uhr nach Marrakech eingetragen. 60 DH soll eine Fahrt kosten.

 

Abends noch eine herrlich heiße Dusche und ab ins Bett.

 

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